Nette Überschrift, etwas übertrieben vielleicht, aber nett. In letzter Zeit gab es viele Diskussionen zum Thema Gleichberechtigung in meinem Online-Umfeld, angefangen bei Kommentaren auf fsinf.at, über einen Frauenräume-Thread im Informatik-Forum, bis hin zu einer Offtopic-Grundsatzdiskussion über geschlechtergerechte Sprache im Veganismus-Thread, ebenfalls im Informatik-Forum. Ich möchte hier nochmals meine Meinung zusammenfassen.

Ich sehe also das Problem: eine Diskrimminierung in der Sprache findet statt. Eine zufriedenstellende Lösung scheint für mich allerdings nicht in Sicht, geschlechtergerechte Sprache ist zwar schon an vielen Stellen gesetzlich vorgeschrieben, die permanente Nennung beider Geschlechtsformen verkompliziert im Alltag die Sprache aber um einiges und kann zu fast schon nicht mehr lesbaren Sätzen führen. Klar, Binnen-I und Umformulieren ist ja auch noch möglich, schafft aber nicht wirklich Abhilfe. Außerdem teilt sich dadurch die Welt in schwarz und weiß, in männlich und weiblich, also in ein binäres Geschlechtersystem, wo vielleicht Elemente aus der Queer-Theorie zu kurz kommen.

Das bringt mich zum Schluss, dass ich (zumindest zum jetztigen Zeitpunkt) gar nicht wirklich geschlechtergerecht bzw. menschengerecht formulieren kann, dass ich mich zwangsläufig nur falsch ausdrücken kann. Trotzdem möchte ich gegen den maskulinen Tunnelblick der Sprache etwas tun, möchte auf Diskrimminierungsmissstände aufmerksam machen und dabei aber auch noch meine Ausdrucksweise einfach halten.

Ich komme als zu einer Lösung, die ich aktuell praktiziere: Ich verwende ein generisches Femininum. Das bedeutet, dass ich bei unbestimmten Personenbezeichnungen nur noch die weibliche Form verwende. Ich erspare mir also immer jeweils beide Geschlechterformen anzuführen und habe trotzdem einen Aufmerksamkeitseffekt. Dazu verwende ich noch das Binnen-I, damit schneller deutlich wird, das auch das männliche Geschlecht mitgemeint ist.

Ein Beispiel: Früher: Ein Informatiker, der keine Ahnung von freier Software hat, sollte seinen akademischen Titel verlieren. Beide Geschlechter: Ein/e Informatiker/in, der/die keine Ahnung von freier Software hat, sollte ihren/seinen akademischen Titel verlieren. Meine Variante: Eine InformatikerIn, die keine Ahnung von freier Software hat, sollte ihren akademischen Titel verlieren.

Auch wenn dann bei Diskussionen mit Ausdrücken wie in der Überschrift um sich geworfen wird: Zumindest ist das Thema präsent und ein paar Beteiligte machen sich vielleicht doch den einen oder anderen Gedanken über die Thematik - damit habe ich mein Ziel erreicht.